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Der queere Farbbalken

Sexuelle und romantische Orientierung

Andersrum ist auch Verkehr

Projekt 100% MENSCH

Sexuelle Orientierung

Liebe und Begehren

Sexualität spielt im Leben vieler Menschen eine große Rolle. Auch Liebe ist für viele Menschen eine treibende Kraft in ihrem Leben. In unserer heteronormativ geprägten Gesellschaft sind Lieben und Begehren jedoch als obligatorisch, binär, heterosexuell, monoamourös und sexuell ausschließlich konstruiert. Das heißt, Liebe und Sex sind ausschließlich zwischen Männern und Frauen in einer treuen Paarbeziehung ok. Alle andere Varianten werden oft als mangelhaft, anstößig, pervers, unmoralisch oder gefährlich bezeichnet. Auch das Nicht-Begehren und Nicht-Lieben wird als Mangel wahrgenommen. Dabei ist es wie bei allen lebendigen Dingen: Es gibt ein riesiges Spektrum von Begehrens- und Liebensweisen – weit über das Stereotyp von „Junge trifft Mädchen“ hinaus. 

Liebe ist Liebe?

Leider nein! Queere Menschen erfahren trotz Fortschritten in der Gesetzeslage noch immer Diskriminierung, Gewalt und soziale Ausgrenzung. Auch die sogenannte „Ehe für alle“ hat daran nichts geändert. Queere Beziehungsformen sind z.B. im Familien- und Abstammungsrecht noch immer nicht-heterosexuellen Beziehungen gleichgestellt.

Aktuelle Zahlen zeigen das Ausmaß der Queerfeindlichkeit:

  • 44% haben innerhalb des letzten Jahres Diskriminierung in unterschiedlichen Lebensbereichen erfahren.
  • Über 20% vermeiden es weiterhin, sich am Arbeitsplatz zu outen.
  • 35% vermeiden es immer oder oft, in der Öffentlichkeit Händchen zu halten.
  • 27% haben innerhalb der letzen fünf Jahre körperliche oder sexualisierte Gewalt erfahren.
  • Es gab einen Zuwachs queerfeindlicher Gewalttaten von über 60% im Vergleich 2020 – 2021.
  • Das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“ (AGG), das vor Diskriminierung schützen soll, greift nicht in allen Lebensbereichen. Es gilt nur für die Arbeitswelt, nicht aber im Dienstleistungsbereich. Klagen erweisen sich zudem häufig als schwer durchzusetzen.

Die Erweiterung von Artikel 3 Abs. 3 des Grundgesetzes um die Kategorien „sexuelle Identität“ und „geschlechtliche Identität“ und somit der verfassungsrechtliche Schutz steht ebenfalls noch immer aus.

Unser Grundsatz

Liebe, Loyalität, Verantwortung, Fürsorge, Gleichberechtigung und Einvernehmlichkeit bilden die Grundlage aller Partner*innenschaften, Beziehungen und Familien – unabhängig von ihrer Konstellation. Es gibt keine Liebe zweiter Klasse. Liebe ist Liebe!

Die freie Entscheidung über die eigene (Nicht-)Sexualität und die Selbstbestimmung über den eigenen Körper sind für uns unverhandelbare Grundrechte. Diese enden dort, wo das Recht anderer Menschen auf ihre körperliche und psychische Unversehrtheit und/oder ihre Selbstbestimmung verletzt wird.

Sexuelle Orientierung

Sexuelle Orientierung bezeichnet die nachhaltige Ausrichtung eines Menschen bei der Partner*innenwahl auf sexueller/körperlicher Ebene.

Kurz: Welches Geschlecht hat der Mensch, mit dem Du gerne Sex hättest oder den du attraktiv findest? (Tipp: es gibt mehr als zwei Antworten!)

Romantische Orientierung

Die romantische Orientierung bezeichnet die nachhaltige Ausrichtung eines Menschen bei der Partner*innenwahl auf romantischer/amouröser Ebene.

Kurz: Welches Geschlecht hat der Mensch, in den Du dich verliebst? (Tipp: siehe oben!)

Die romantische Orientierung kann unabhängig von der sexuellen Orientierung sein. So ist es zum Beispiel möglich, dass sich ein Mensch zwar ausschließlich in Männer verliebt, aber auch Sex mit Frauen oder nicht-binären Personen hat.

Weiterfassung

Beide Begriffe können jedoch auch weiter gefasst werden: So geht es auch darum, wie sich eine Person selbst versteht und welcher Gruppe sie sich zuordnet (zum Beispiel Zugehörigkeit zur schwulen* Community oder zur lesbischen* Community)

Alles Wichtige zu sexueller Orientientierung

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