Lexikon – Cisvormativität
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Cisnormativität
Cis*normativität setzt Cis*geschlechtlichkeit (d.h. Geschlechtsbewusstsein und zugewiesenes Geschlecht einer Person stimmen überein) als gesellschaftliche Norm. Trans bzw. Intergeschlechtlichkeit gelten somit als Abweichung davon. Die Charakterisierung von trans und inter als „anders“ oder „unnormal“ führt zu Diskriminierung und Ausgrenzung innerhalb der Gesellschaft. Wie tief dieses Konzept in unserer Gesellschaft verwurzelt ist, machen Fragen wie „Was wird es denn?“ oder „Was ist es denn?“ gegenüber schwangeren Personen deutlich. Bereits vor der Geburt, aber spätestens unmittelbar danach, muss das Geschlecht eines Kindes feststehen.
Die cis*normative Weltanschauung basiert auf mehreren Fehlannahmen:
Es gibt nur zwei Geschlechter (männlich und weiblich).
Das Geschlecht einer Person lässt sich anhand ihrer Genitalien bestimmen.
Alle Menschen sind cis*.
Cis*normativität verursacht die Marginalisierung und Unterdrückung von trans, nicht-binären und intergeschlechtlichen Menschen auf übergeordneter, institutioneller, gesellschaftlicher, rechtlicher und kultureller Ebene (Cissexismus). Transfeindlichkeit und Cis*normativität sind eng verknüpft.Beide sanktionieren die Überschreitung der vermeintlich „natürlichen“ Geschlechtergrenzen. Transfeindlichkeit zielt jedoch meist eher auf die individuelle Ebene ab.