Lexikon – Gender- und Körperdysphorie
Projekt 100% MENSCH
Gender- und Körperdysphorie
Bei Dysphorie (griech. disphoria „großer Schmerz“) handelt es sich um ein körperliches, psychisches oder soziales Unwohlsein, das bei trans und nicht-binären Menschen durch die Eigen- und Fremdwahrnehmung entstehen kann. Dieses Unwohlsein kann beispielsweise durch unzutreffende Pronomen, Namen, Kleidung oder körperliche Merkmale ausgelöst werden.
Es wird zwischen Gender- und Körperdysphorie unterschieden.
Genderdysphorie bezeichnet den Leidensdruck, der entsteht, wenn die gesellschaftlich erwartete soziale Geschlechterrolle nicht mit dem eigenen Geschlechtsbewusstsein übereinstimmt. Z.B. wenn die Gesellschaft von einer männlichen (jedoch nach der Geburt weiblich zugewiesenen) Person weiblich normiertes Verhalten und weibliche Kleidung erwartet oder auch die Person mit einem weiblichen Personalpronomen anspricht.
Körperdysphorie beschreibt hingegen den Leidensdruck, der durch die Nichtübereinstimmung von körperlichen Merkmalen und Geschlechtsbewusstsein ausgelöst wird. Viele von Körperdysphorie betroffene Menschen ergreifen aufgrund des großen Leidensdrucks körperangleichende Maßnahmen. Dabei kann es sich unter anderem um Hormontherapien oder körperangleichende Operationen handeln. Die Stärke des Leidensdrucks / Unwohlseins variiert von Person zu Person und kann je nach Situation unterschiedlich sein.
Es gibt auch trans und nicht-binäre Menschen, die keine Dysphorie empfinden – Dysphorie ist nicht notwendig, um sich selbst als trans oder nicht-binär zu beschreiben.