Lexikon – Intersektionalität
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Intersektionalität
Intersektionalität (vom englischen Wort „intersection“) steht für „Überschneidung“ oder „Schnittmenge“. Der Begriff wurde von Schwarzen Feministinnen in den USA geprägt.
Intersektionalität beschreibt die Wechselwirkung verschiedener Diskriminierungsformen. Dabei betrachtet sie genauer, wie verschiedene Machtsysteme und -strukturen ineinandergreifen und marginalisierte Gruppen in der Gesellschaft beeinträchtigen. Wirken verschiedene Diskriminierungsformen gleichzeitig auf eine Person ein und „überschneiden“ sich, wird von intersektioneller Diskriminierung gesprochen.
Wenn sich mehrere Arten von Diskriminierungen in einer Person summieren, führt das zu eigenständigen Diskriminierungsformen.
Ein Beispiel: Eine Schwarze Frau macht Rassimus- und Sexismuserfahrungen. Diese Erfahrungen unterscheiden sich sowohl von den Erfahrungen, die Schwarze Männer machen, als auch von denen weißer Frauen.
Intersektionelle Diskriminierung ist eine spezielle Form der Mehrfachdiskriminierung. Verschiedenen Formen von Diskriminierungen, die auf eine Person einwirken – egal ob gleichzeitig oder nicht – werden als Mehrfachdiskriminierung bezeichnet. Diskriminierungsformen können beispielsweise Rassismus, Sexismus, Ableismus (Abwertung von Menschen aufgrund des Fehlens bestimmter Fähigkeiten) oder Klassismus (Abwertung von Menschen aufgrund der sozialen Herkunft) sein.
Menschen haben komplexe soziale Identitäten und sind nicht nur einer sozialen Gruppe, sondern mehreren zugehörig. Diese Mehrfachzugehörigkeit kann in Mehrfachdiskriminierungen resultieren.
Beispielsweise gibt es Menschen, die körperlich und / oder geistig beeinträchtigt sowie queer sind. Diese Personen sind neben LSBTIQA* Feindlichkeit auch mit Ableismus konfrontiert.
Deshalb müssen gerade Räume für marginalisierte Gruppen Intersektionalität berücksichtigen. Nur so können auch Safe Spaces für von Mehrfachdiskriminierung betroffene Menschen entstehen.