
LSBTIQA*-Lexikon
Queere Begriffe leicht erklärt
Projekt 100% MENSCH

LSBTTIIQQPPA? Keine Ahnung, was das heißt! Gatekeeper? Demisexuell? Nie gehört!
Es gibt so viele Begriffe, die innerhalb der LSBTIQA+ Community verwendet werden. Sprache formt unser Denken und unsere Welt – deshalb ist es wichtig zu wissen, was welche Begriffe bedeuten. In unserem Lexikon kannst Du bekannte Begriffe nachschlagen und neue entdecken. Wir ergänzen diese Sammlung ständig. Wenn Dir also ein Wort fehlt, dann sag uns einfach Bescheid!
Unsere Erklärungen zu Geschlecht und sexueller Orientierung können immer nur Annäherungen darstellen. Die Selbstaussage eines Menschen über sein Geschlecht und seine sexuelle/romantische Orientierung sind das einzig Entscheidende.
Viel Spaß beim Stöbern!
Unser großes queeres Lexikon
„Travestie“ (von französisch „travesti“ – verkleidet) ist eine Kunstform, in der sich zunächst Männer als Frauen verkleideten. Charakteristisch für diese Kunstform ist die Überzeichnung von Stereotypen und Geschlechterklischees.
Dyke kommt aus dem Englischen und steht für „Lesbe“. Lange Zeit galt Dyke als lesbenfeindliches Schimpfwort, das sich vor allem gegen maskuline Lesben richtete. Indem sich lesbische Menschen selbst als Dykes bezeichneten, verlor es über die Jahre mehr und mehr seine negative Bedeutung (= „Reclaiming“).
FTM steht für „female-to-male“ (weiblich-zu-männlich). Die Abkürzung wird manchmal für Personen verwendet, denen das Geschlecht weiblich zugewiesen wurde, obwohl sie männlich sind. MTF steht für male-to-female (männlich-zu-weiblich).
Gatekeeper*in bedeutet so viel wie Torwächter*in oder Türsteher*in. Im LSBTIQA* Kontext handelt es sich dabei um eine negative Bezeichnung, die für Fremdbestimmung und Unterdrückung von queeren Individuen und Gruppen steht.
Bei Dysphorie (griech. disphoria „großer Schmerz“) handelt es sich um ein körperliches, psychisches oder soziales Unwohlsein, das bei trans und nicht-binären Menschen durch die Eigen- und Fremdwahrnehmung entstehen kann.
Genderfluide Menschen haben ein „flüssiges“ Geschlecht, welches sich mit der Zeit oder in Abhängigkeit von Situationen ändert.
Der Begriff „queer“ sagt vor allem: „Keine Schublade!“. Genderqueere Personen lehnen eine Einordnung in Geschlechterschubladen ab.
Seit ihrer Entstehung 1978 hat die Regenbogenflagge zahlreiche Veränderungen und Anpassungen erfahren. Inwieweit die Flagge verändert werden darf, kann, soll oder muss ist eine der großen Diskussionspunkte innerhalb der queeren Communities.
Die Begriffe andro-, gyno-/femme- und skoliosexuell beschreiben sexuelle Orientierungen, die ein offenes Verständnis von Geschlecht haben, d.h. man geht davon aus, dass es mehr als nur die zwei Geschlechter „männlich“ und „weiblich“ gibt.
Unsere Gesellschaft ist stark heteronormativ geprägt. Eine heteronormative Weltanschauung stellt Heterosexualität, also gegengeschlechtliches Begehren, als soziale Norm und einzige „natürliche“ sexuelle Orientierung dar.
HIV steht für „Human Immunodeficiency Virus“ („menschliches Immunschwäche-Virus“). HIV ist somit der Name eines Krankheitserregers. Das Krankheitsbild, das entsteht, wenn die Infektion mit HIV unbehandelt bleibt, heißt AIDS – „Acquired Immunodeficiency Syndrom“ („erworbenes Immunschwächesyndrom“).
Lässt sich ein Mensch anhand seiner körperlichen Merkmale (insbesondere der Genitalien), der Chromosomen oder der Hormonproduktion nicht eindeutig der medizinischen-gesellschaftlichen Norm von „männlich“ oder „weiblich“ zuordnen, sind seine körperlichen Merkmale also (aus mehrheitsgesellschaftlicher Sicht) mehr- oder uneindeutig, wird von Intergeschlechtlichkeit oder inter gesprochen.
Der Begriff „Internalisierung“ (lat. internus „innen befindlich“) bezeichnet die Verinnerlichung von von außen kommenden Erwartungen, Normen, Werten und Rollen einer Gemeinschaft.
Intersektionalität (vom englischen Wort „intersection“) steht für „Überschneidung“ oder „Schnittmenge“. Der Begriff wurde von Schwarzen Feministinnen in den USA geprägt.
Das Wort „Label“ heißt auf Deutsch „Etikett“ oder „Bezeichnung“. Labels werden häufig von Menschen verwendet, um ihre sexuelle / romantische Orientierung und ihr Geschlecht zu benennen.
Die Abkürzungen LGBTQ und LGBTIQA sind als Oberbegriff für queere Menschen weltweit verbreitet. Im deutschen Sprachgebrauch werden oft LSBTI, LSBTIQ und LSBTIQA verwendet.